Arterielle Hypertonie: schleichende Gefahr für die Gesundheit

Bluthochdruck wird häufig als „lautlose“ Krankheit bezeichnet. Eine arterielle Hypertonie, wie Mediziner den Bluthochdruck nennen, kann langfristig Organe
wie Herz, Nieren oder auch das Gehirn und das Gefäßsystem insgesamt schädigen, vor allem wenn zusätzliche Risikofaktoren die Gesundheit beeinträchtigen.
Viele Betroffene bemerken ihre Erkrankung erst, wenn gravierende Komplikationen aufgetreten sind. Beschwerden wie Kopfschmerzen, Sehstörungen,
Atemnot, Müdigkeit, Brustschmerz oder unregelmäßiger Puls können Alarmsignale sein.

Eine dauerhafte und ausreichende Senkung des Blutdruckes kann in vielen Fällen durch blutdrucksenkende Medikamente erreicht werden. Erste Wahl sind dabei ACE-Hemmer, Sartane, Kalziumkanal-Blocker und Diuretika, die je nach Schwere und Ursachen des Bluthochdrucks einzeln oder kombiniert verordnet werden. Voraussetzung für den Behandlungserfolg ist, dass diese Arzneimittel regelmäßig und exakt dosiert eingenommen werden. Nicht zuletzt kann der einzelne Mensch jedoch auch durch einen bewussten Lebensstil in entscheidender Weise dazu beitragen, einem erhöhten Blutdruck vorzubeugen oder diesen zu senken und damit die schleichende Gefahr einzudämmen.

Hypertensiologie: Medizinische Expertise für Bluthochdruck

Fachärztinnen und -ärzte, die durch regelmäßige Fortbildungen, angeboten von der Deutschen Hochdruckliga, spezielle Fachqualifikationen für die Diagnose und Behandlung von Bluthochdruck erworben haben, dürfen die Zusatzbezeichnung Hypertensiologin DHL® bzw. Hypertensiologe DHL® führen. Zu diesen zertifizierten Hypertensiologen zählt Dr. Matthias Pfäffl, Oberarzt im Fachbereich Kardiologie und Pneumologie am Klinikum Fürstenfeldbruck.

„Als Spezialgebiet, das sich vertiefend mit dem Bluthochdruck beschäftigt, bündelt die Hypertensiologie Querschnittkompetenzen aus den Fachdisziplinen Kardiologie, Angiologie, Nephrologie und Endokrinologie. Die hypertensiologische Expertise ist unverzichtbar bei der Abklärung und Behandlung komplizierter Formen des Bluthochdrucks, insbesondere bei einer sekundären Hypertonie, die oftmals schwer einstellbar ist.“

Therapiemöglichkeiten am Klinikum
Bluthochdruck gehört zu den wesentlichen Risikofaktoren für lebensbedrohliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, periphere arterielle Verschlusskrankheit und Aortenaneurysma.

Kardiologische Behandlungsangebote

Gefäßchirurgischen Behandlungsangebote

Stroke Unit

FAQ rund um den Bluthochdruck

Welche Blutdruckwerte sind ideal?
Nach den aktuellen Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie spricht man von einem Hypertonus ab einem Praxismesswert von 140/90 mmHG (Millimeter Quecksilbersäule). Ideal gilt ein systolischer Messwert bis 120 mmHG und ein diastolischer Messwert von etwa 80 mmHG.

Warum gilt Bluthochdruck als Volkskrankheit?
Etwa 20 bis 30 Millionen Bundesbürger haben einen hohen Blutdruck, also fast jeder Dritte. Im Alter steigt das Hypertonie-Risiko deutlich. Drei von vier Menschen im Alter zwischen 70 und 79 sind in Deutschland betroffen. Weltweit lässt sich in nahezu allen Ländern ein ähnlicher Trend beobachten. In naher Zukunft ist mit einem Anstieg auf rund 30 Prozent der Weltbevölkerung zu rechnen.

Wie hoch wird die Dunkelziffer geschätzt?
Etwa jeder Fünfte der Betroffenen weiß nichts von seiner Erkrankung. Bei Männern ist das häufiger der Fall; sie lassen sich auch seltener behandeln als Frauen. Besonders besorgniserregend: Mehrere hunderttausend Kinder hierzulande haben bereits erhöhte Blutdruckwerte – Tendenz steigend!

Welche Ursachen kann Bluthochdruck haben?
Einer „primären“ Hypertonie, die bei rund 90 Prozent der Erkrankten vorliegt, können neben erblicher Veranlagung auch Übergewicht, erhöhter Alkohol- und Nikotinkonsum, Kochsalzempfindlichkeit, Bewegungsmangel und Stress zugrunde liegen. Der „sekundäre“ Bluthochdruck entsteht aufgrund einer anderen organischen Erkrankung, etwa Verengungen der Nierenarterien oder erhöhte Hormonproduktion. Auch Schwangerschaft, Überfunktion der Schilddrüse oder krankhafte Atemaussetzer im Schlaf sind mögliche Auslöser.

Welche Therapiechancen gibt es?
Für Bluthochdruckerkrankte gibt es gute Prognosen, vorausgesetzt die Hypertonie wird rechtzeitig diagnostiziert, mit den richtigen Medikamenten
behandelt, regelmäßig kontrolliert und durch therapieförderliches Verhalten eingedämmt. 88 % der Betroffenen lassen sich behandeln und bei etwa
der Hälfte führt die Therapie zu unkritischen Blutdruckwerten.

Welcher Lebensstil kann vor Bluthochdruck schützen?
Die wichtigsten Faktoren sind körperliche Aktivität und Normalgewicht. Auch Ernährungsumstellung, Tabakverzicht oder Alkoholreduzierung können sich positiv auswirken.