Unfallchirurgie & Orthopädie Leistungsspektrum

Gelenkerhaltende Chirurgie

Der Gelenkknorpel ist so angelegt, dass er ein Leben lang optimales und schmerzfreies Gleiten der Gelenkflächen ermöglicht. Zu Schäden kommt es aufgrund von Sportverletzungen, Überlastungen durch Fehlstellungen der Beinachsen, Übergewicht oder Begleitverletzungen, z. B. Instabilität nach Kreuzbandverletzungen oder Meniskusverletzungen. Auch Stoffwechselstörungen wie Gicht, Infektionen durch Bakterien oder rheumatische Erkrankungen können Ursache eines Knorpelschaden sein.

Diagnose

Durch eine ausführliche Anamnese und eine sorgfältige körperliche Untersuchung lassen sich Hinweise auf einen Knorpelschaden stellen. Neben einer radiologischen Untersuchung kann eine Kernspintomographie in vielen Fällen einen Knorpelschaden sichern.

Behandlung

Die Regenerationsfähigkeit des Knorpels ist beim Erwachsenen sehr gering, bei Kindern in der Regel gut. Neben dem Alter ist auch das Ausmaß der Verletzung für die Knorpelregeneration entscheidend. Unterschieden werden Defekte der oberen Knorpelschicht (chondrale Defekte) und die Schädigung des Knorpels mit dem darunter liegenden Knochens (osteochondrale Defekte). Bei chondralen Defekten ist die Regenerationsfähigkeit sehr gering. Bei Knorpelknochendefekten kann durch Austreten des Knochenmarks ein faseriger Ersatzknorpel gebildet werden. Dieser Ersatzknorpel ist allerdings nicht so belastbar wie der ursprüngliche Gelenkknorpel. Die Behandlung von Knorpelverletzungen ist abhängig vom Alter des Patienten, Größe des Knorpelschadens, Tiefe des Defekts, Begleitverletzungen. Grundsätzlich stehen folgende Therapiemaßnahmen zur Verfügung:

Nicht operative Therapien

Physiotherapeutische und physikalische Behandlung
Ziel der physiotherapeutischen und physikalischen Maßnahmen ist die Linderung der Beschwerden sowie der Erhalt der Beweglichkeit der Gelenke und die Kräftigung der Muskulatur, was die Überbelastung der Gelenke verhindert.

Medikamentöse Behandlung

Mit einer medikamentösen Behandlung sollen die Schmerzen gelindert werden.

Operative Therapien

Refixation gelöster Knorpelknochenfragmente
Bei bestimmten Erkrankungen im Kindes- und jungem Erwachsenenalter kommt es zu einer Ablösung von Knorpelknochenfragmenten. Auch durch Unfälle können Fragmente abgelöst werden. Diese Fragmente werden mit Stiften refixiert, das Knochenstück fügt sich während des Heilungsprozesses in seiner Umgebung ein.

Mikrofrakturierung

Im Bereich des Defekts wird der Knochen mit einem Spezialinstrument eröffnet, wodurch es zu einer Blutung aus dem Knochenmark kommt. Diese Blutung enthält Vorläuferzellen, die sich zu einem faserigen Ersatzknorpel umbauen.

Transplantation von Knorpelknochenzylinder (OATS)

Prinzip dieses Verfahrens ist es, aus einer geringbelasteten Zone des Gelenks Knorpelknochenzylinder verschiedener Größe zu entnehmen und in den Defekt zu transplantieren. Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen konnten zeigen, dass mit dieser Technik die Oberfläche der Knorpelschichten und der geschädigten Knochen bis zu einer Größe von ca. 1-2 Quadratzentimeter gut wieder hergestellt werden können.

Autologe Chondrozytentransplantation und Matrix- gekoppelte Chondrozytentransplantation

Beide Verfahren sind auf der Grundlage des Tissue Engineerings entstanden. Prinzip der Behandlung ist die Entnahme von einer kleinen Knorpelprobe aus einem nicht tragenden Anteil des Gelenks im Rahmen einer Gelenkspiegelung. Diese Probe wird an ein Speziallabor versandt. Dort werden die Zellen aus dem Gewebeverbund isoliert und in Kulturschalen (in vitro) vermehrt. Wenn eine ausreichende Zellmenge vorhanden ist, folgt in einem zweiten Eingriff die Transplantation. Dabei werden meist in einer offenen, gelegentlich auch arthroskopischen Operation die Zellen auf den Defekt aufgetragen.

Nachbehandlung

In Abhängigkeit von dem durchgeführten operativen Eingriff sind völlig unterschiedliche Nachbehandlungsschemata notwendig, die Ihnen der behandelnde Arzt ausführlich erläutern wird.

Ursachen

Am häufigsten führt eine Kombination aus einem Verdreh- und Beugetrauma zu Verletzungen des vorderen Kreuzbands. Während es bei Kindern meist zu einem knöchernen Ausriss kommt, reißt bei Erwachsenen das vordere Kreuzband im Bandverlauf.

Diagnose

Manche Patienten berichten von einem lauten Krachen. Meistens bemerkt man ein Reißen im Kniegelenk gefolgt von Schmerzen und Schwellung, Bewegungs- und Belastungseinschränkungen. Später kommt es dann zu einem Instabilitätsgefühl des Kniegelenkes.

Nach der genauen Analyse des Unfallmechanismus und der aktuellen Beschwerden erfolgt eine klinische Untersuchung. Eine frische Verletzung kann wegen der Schmerzen nur schwierig untersucht werden. Bei älteren Verletzungen gelingt die Beurteilung deutlich einfacher. Es werden Röntgenaufnahmen zum Ausschluss von knöchernen Verletzungen durchgeführt. Meist wird zum Ausschluss von Begleitverletzungen oder bei eingeschränkter Beurteilbarkeit eine Kernspintomographie des Kniegelenkes durchgeführt.

Behandlung

Bei der Entscheidung zu einer OP sind viele Faktoren abzuwägen und gemeinsam mit dem Patienten zu besprechen. Entscheidungskriterien für oder gegen eine Operation sind:

  • das Ausmaß der Instabilität
  • das subjektive Instabilitätsgefühl
  • Begleitverletzungen
  • Alter des Patienten
  • Vorschädigung des Kniegelenkes
  • die berufliche Anforderung und die weiter angestrebte sportliche Betätigung.

Ein instabiles Gelenk führt zu einer subjektiven Beeinträchtigung. Aus vielen Untersuchungen auch über längere Zeiträume ist bekannt, dass bei fehlendem vorderen Kreuzband andere Stabilisatoren des Kniegelenks wie Menisci vermehrt verletzt werden. Folge der rupturbedingten Instabilität ist eine frühzeitige Arthrose des Kniegelenks.

Eine Ersatzplastik des vorderen Kreuzbands muss nicht notfallmäßig operiert werden. In unserem Haus ersetzen wir das vordere Kreuzbandes arthroskopisch assistiert, so dass nur drei kleine Schnitte notwendig sind. Dabei wird ein körpereigenes Sehnentransplantat v.a. aus der Beugesehne (Semitendinosussehne) entnommen. Nachdem Bohrkanäle im ursprünglichen Verlauf der Sehne am Oberschenkel- und Unterschenkelknochen angelegt wurden, wird das Transplantat unter arthroskopischer Sicht eingezogen. Die Fixation erfolgt meist mit einer Schraube oder einer Platte. In der gleichen Sitzung werden Meniskus- und Knorpelverletzungen behoben.

Allgemeine Risiken einer OP sind:

  • Blutergüsse
  • Infektion
  • Wundheilungsstörung
  • Gefäß- und Nervenverletzungen

Die vordere Kreuzbandplastik ist eine sehr häufig durchgeführte OP und weist eine Erfolgsrate von über 90% auf. Zu der vor dem Unfall ausgeübten Sportart kann sehr häufig zurückgekehrt werden.

Nachbehandlung

Die Rehabilitation erfolgt frühfunktionell mit einer Schiene, begleitet von intensiver ambulanter Physiotherapie. Bis zur aktiven muskulären Stabilisierung des Kniegelenks sollte Unterarm-Gehstützen verwendet werden. Sportarten wie Schwimmen und Radfahren können nach ca. 3 Monaten durchgeführt werden, Kontaktsportarten nach 9 Monaten. Der stationäre Aufenthalt dauert 3-5 Tage.

Ursachen

In jungen Jahren entstehen diese Verletzungen durch ein Verdrehtrauma des Kniegelenks. Als Folge des Alters kommt es im Meniskus zu einem Elastizitätsverlust und Mikroeinrissen. Dann reichen schon kleine Traumata oder sogar Spontanereignisse aus, um eine Schädigung des Meniskus zu verursachen.

Diagnose

Nach der ausführlichen Erhebung der aktuellen Beschwerden folgt eine klinische Untersuchung. Die Untersuchung erlaubt gezielt die Menisci zu prüfen und von Verletzungen anderer Strukturen, die ein Kniegelenk aufbauen, abzugrenzen. Gelegentlich ist neben Röntgenaufnahmen eine Kernspintomographie des Kniegelenks notwendig.

Behandlung

Die Behandlung von Meniskusschäden ist abhängig vom Ausmaß und Lokalisation der Schädigung. Bei eingerissenen Menisci ohne Möglichkeit zur Wiederherstellung werden die freien Meniskusanteile sparsam entfernt, bei bestimmten Rissformen und Lokalisationen ist die Meniskusnaht möglich. Diese Eingriffe können meist ambulant erfolgen. Unter bestimmten medizinischen oder sozialen sowie organisatorischen Gründen ist eine stationäre Aufnahme notwendig. Die Kniegelenk-Spiegelung (Arthroskopie) wird im OP-Saal unter Voll- oder Teilnarkose durchgeführt. Über einen kleinen Schnitt wird das Kniegelenk eröffnet und ein Arthroskop eingeführt. Nachdem das Gelenk mit Flüssigkeit aufgefüllt wird, werden systematisch alle Strukturen des Gelenkinnenraumes untersucht.

Über einen zweiten kleinen Schnitt wird ein Tasthaken eingeführt, mit dem alle Strukturen nochmals genau überprüft werden. In Abhängigkeit von der Rissform, der Risstiefe und der Lokalisation des Risses wird der Meniskus rekonstruiert oder entfernt. Die Rekonstruktion erfolgt je nach Lokalisation der Verletzung durch Nähte oder resorbierbare Implantate. Sollte eine Meniskusnaht nicht möglich sein, müssen die betroffenen Teile des Meniskus sparsam entfernt werden. Dies erfolgt in gleicher Sitzung. Die Arthroskopie des Kniegelenks ist ein risikoarmes Routineverfahren mit guten Erfolgsaussichten bei dem Zwischenfälle und Komplikationen nur sehr selten auftreten.

Ursachen

Ursache ist eine Fehlstellung der Beinachse, die angeboren oder nach einem Unfall fehlerhaft verheilt sein kann. Häufig liegt ein Meniskusschaden zugrunde, der, wenn er nicht oder zu spät behandelt wird, zu einer einseitigen Knorpelabnutzung führt. Durch die Beinachsenfehlstellung wird das Knie nicht mehr gleichmäßig belastet. Dadurch kommt es zu einer ungleich verteilten Druckbelastung und weiterem Verschleiß des Knorpels. Dieser Verschleiß vergrößert wiederum die Beinachsenfehlstellung, was zu einer noch höheren mechanischen Belastung des schon geschädigten Knorpels  führt und letztlich in einer kompletten Gelenkabnutzung enden kann.

Diagnose

Typisch sind Knieschmerzen beim Gehen auf unebenem Boden, Anlaufschmerzen und Wetterfühligkeit auf der Knieinnenseite (beim O-Bein) oder der Knieaußenseite (beim X-Bein). Durch die sorgfältige Erhebung der Beschwerden und einer körperlichen Untersuchung kann die Diagnose meist gestellt werden. Eine Röntgenuntersuchung des gesamten Beins sichert die Diagnose und erlaubt eine Einschätzung des Abnutzungsgrades und die Objektivierung der Beinachse.

Behandlung

Ziel der Behandlung ist es, das Fortschreiten der Arthrose zu verzögern und die Schmerzen zu reduzieren. Eine Korrektur der Beinachse führt zu einer Verringerung der Belastung im kranken Anteil des Kniegelenks und zu einer Erhöhung der Belastung im gesunden Anteil.

Zur Korrektur des O-Beins wird ein schräger aufsteigender Schnitt knapp unterhalb des Kniegelenks durchgeführt und der Unterschenkel aufgeklappt. Durch eine winkelstabile Platte wird die so erzielte Korrektur der Beinachse stabilisiert. Eine Metallentfernung ist nur zu empfehlen, wenn das Metall Schmerz verursacht. Die Metallentfernung sollte frühestens nach 1 Jahr erfolgen.
Die Erfolgschancen nach der Operation sind hoch. In mehreren Studien konnte eine deutliche Zustandsverbesserung über durchschnittlich 7 Jahren erreicht werden. Grundsätzlich kann aber der schon begonnene degenerative Prozess nicht wieder rückgängig gemacht werden, sondern es lässt sich nur ein Fortschreiten der Arthose verzögern.

Nachbehandlung

Direkt nach der OP entlastet man an Unterarm-Gehstützen. Es erfolgt vom ersten Tag an eine krankengymnastische Übungsbehandlung. Bis zur abgeschlossenen Knochenheilung in ca. 6-8 Wochen ist eine Teilbelastung notwendig. Danach darf die Belastung schrittweise gesteigert werden. Während der Teilbelastung ist die regelmäßige Injektion von Heparin zur Thromboseprophylaxe notwendig.

Schulter- und Ellenbogenchirurgie

Ursachen

  • Rheumatische Erkrankungen
  • Instabilitäten
  • Defekte der Rotatorenmanschette
  • Durchblutungsstörungen des Oberarmkopfes
  • Brüche des Oberarmkopfes

Behandlung

Wie an Hüft- und Kniegelenk kann der Verschleiß der Schulter mit einem Kunstgelenk erfolgreich behandelt werden. In ausgewählten Fällen wird nur ein Oberflächenersatz des Oberarmkopfes notwendig.

Oftmals ist jedoch der Ersatz des gesamten Schultergelenkes mit einer Stielprothese des Oberarmkopfes und einem Pfannenersatz angezeigt. Das künstliche Gelenk vermindert in der Regel die Schmerzen und verbessert die Beweglichkeit der betroffenen Schulter.
In allen Fällen, in denen die Rotatorenmanschette mit ausgedehnten Defekten Ursache des Gelenkverschleißes ist, spricht man von Defektarthropathien. Hier müssen spezielle so genannte inverse Schulterprothesen verwendet werden.

Nachbehandlung

Die stationäre Behandlung dauert 10 bis 14 Tage, empfohlen wird eine drei- bis vierwöchige Anschlussheilbehandlung. Während in den ersten sechs Wochen nach der Operation eine Unterstützung des operierten Armes notwendig ist, darf er ab der siebenten postoperativen Woche zunehmend aus eigener Kraft bewegt werden.

Erkrankungen, die das Gleiten der so genannten Rotatorenmanschette unter dem knöchernen Schulterdach behindern, werden unter dem Begriff Engpass-Syndrom zusammengefasst. Sie führen zu Schmerzen des betroffenen Schultergelenks, meist nachts oder auch bei Überkopfarbeiten.

Ursachen

  • Form des knöchernen Schulterdaches
  • Verdickungen der Sehnen durch Kalkeinlagerungen
  • Gerissene Sehnenanteile
  • Verschleiß des Schultereckgelenkes

Behandlung

Ziel der Behandlung ist eine Erweiterung des Raums für die Rotatorenmanschette.
Die subacromiale (d. h. unterhalb des Schulterdaches) Dekompression genannte Operation wird in der Regel arthroskopisch über 2 kleine Schnitte durchgeführt. Mit einer Fräse wird der Raum unter dem knöchernen Schulterdach erweitert.
Durch dieses arthroskopische Verfahren können wir wesentlich schonender vorgehen und erhalten einen genauen Überblick über das gesamte betroffene Gelenk, um eventuell zusätzlich notwendige Behandlungsschritte durchzuführen.

Nachbehandlung

Der stationäre Aufenthalt dauert ca. drei Tage. Eine Arbeitsunfähigkeit besteht für vier bis sechs Wochen, bei stärkerer körperlicher Belastung bis zu drei Monaten. Unmittelbar nach dem Eingriff kann die Krankengymnastik beginnen, der Arm innerhalb der Schmerzgrenze bewegt und im Alltag zunehmend gebraucht werden.

Bruchformen, die auf Grund von Fehlstellungen oder Bruchformen eine konservative Behandlung nicht zulassen, werden operiert. Ziel ist ein frühzeitig bewegliches Schultergelenk, um Einsteifungen zu verhindern. ((hier fehlt Text schon auf der alten Seite??))

  • geschlossene Einrichtung, gedeckte Stabilisierung
  • Eine Freilegung der Bruchstücke wird vermieden, um deren Durchblutung möglichst wenig zu stören. Das Einbringen eines Nagels erfolgt über kleine Schnitte unter Röntgendurchleuchtung in Vollnarkose.
  • offene Einrichtung und Stabilisierung
  • Nicht alle Brüche erlauben die weichteilschonende Technik. Über einen Schnitt werden Platten und Schrauben, in zunehmendem Masse auch spezielle, winkelstabile Titanimplantate, platziert. Titanimplantate versprechen erhöhte Festigkeit auch bei Osteoporose.
  • Frakturprothese
  • Sind gelenkerhaltende Massnahmen nicht möglich, besteht auch an der Schulter die Möglichkeit, ein Kunstgelenk einzusetzen. Dieses wird je nach Festigkeit des Knochens zementfrei oder zementiert eingebracht.

Nachbehandlung

Die stationäre konservative Behandlung ist nur wenige Tage notwendig. Operative Verfahren machen einen Aufenthalt von 10 bis 14 Tagen notwendig.
Alle knöchernen Verletzungen erlauben eine Belastung frühestens ab der siebenten Woche nach der Versorgung. Erst ab diesem Zeitpunkt hat die Knochenheilung eine Festigkeit erreicht, die das Auftreten von Zug- oder Scherkräften im Bruchbereich toleriert.
Eine Arbeitsunfähigkeit besteht für drei bis vier Monate.

Die Rotatorenmanschette besteht aus vier Sehnenanteilen, die den Oberarmkopf kappenartig umschließen. Defekte dieser Manschette entstehen durch Verschleiß, aber auch durch Verletzungen, insbesondere Verrenkungen des Schultergelenks. Auch unter Ruhigstellung der Schulter heilen sie nicht ab und führen zum Verlust der Drehfähigkeit und der Abspreizung des Armes mit Schmerzen.

Behandlung

Ziel ist der Verschluss des Defekts durch Wiederanheften der Sehne an den Oberarmkopf. Hierzu werden spezielle Anker verwendet, mit deren Hilfe der Sehnenstumpf an den Oberarmkopf angeheftet wird. Dies kann zumeist arthroskopisch, ab einer gewissen Größe des Defektes jedoch nur noch offen erfolgen. Eine subacromiale Dekompression wird notwendig. Sollte die Naht der Sehnen nicht mehr möglich sein, wird durch Verpflanzung schultergelenksnaher Muskeln versucht, die Funktionsausfälle auszugleichen (Latissimus-Dorsi-Transfer, Pectoralis-major-Transfer). Je nach Alter und Ansprüchen kommt dann auch eine inverse Prothese zum Einsatz.

Nachbehandlung

Der stationäre Aufenthalt dauert ca. fünf Tage bei Nähten der Manschette, bei Muskeltransfer 10 bis 14 Tage. Unmittelbar nach dem Eingriff wird der Arm für zwei Tage ruhiggestellt, anschliessend für zwei bis drei Wochen in einem Abspreizkissen geschützt. Ab dem zweiten postoperativem Tag kann mit der krankengymnastischen Behandlung begonnen werden. Eine Arbeitsunfähigkeit besteht – abhängig von der Defektgrösse – für drei bis sechs Monate. Bei Muskelverpflanzungen verlängert sie sich über sechs Monate hinaus.