3. Brucker Gefäßtag im Rückblick
Gefäßerkrankungen von Kopf bis Fuß
Unter diesem Motto konnte nach zwei Jahren Zwangspause der „Brucker Gefäßtag“ am 12. November zum dritten Mal stattfinden. Da der Zutritt zum Klinikum nach wie vor stark eingeschränkt ist, wurde die Veranstaltung in der Gretl-Bauer-Volkshochschule Fürstenfeldbruck abgehalten.
Herz- und Gefäßerkrankungen gehören in Deutschland zu den Volkskrankheiten. Werden sie nicht behandelt, drohen Schlaganfall, Herzinfarkt oder periphere Durchblutungsstörungen. Deshalb informierten gleich drei Fachabteilungen über die modernen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten.
Die Referentinnen und Referenten freuten sich über zahlreiche Besucherinnen und Besucher, die die Gelegenheit nutzen, ihre Fragen ganz persönlich an die Fachleute zu stellen.
Unter der Federführung der Abteilung für Gefäßchirurgie mit Chefarzt Dr. Kurt Dejori, die bereits 2018 und 2019 die Veranstaltung ausgerichtet hatte, konnte wieder ein vielfältiges Programm zusammengestellt werden.
Die drei Vorträge aus den Fachbereichen Gefäßchirurgie, Kardiologie und Neurologie wurden ergänzt durch Informationsstände mit Katheter-Modellen und einer Ultraschall-Demonstration.
Dr. Anna Bayer-Karpinska, Leitende Neurologin am Klinikum, machte den Anfang und informierte das Publikum über die modernen Methoden bei der Behandlung eines Schlaganfalls. Sie erläuterte, in welchen verschiedenen Formen ein Schlaganfall auftreten kann, welche Therapiemethoden dann jeweils angebracht sind und wie die Behandlung in der Stroke Unit abläuft.
Die wichtigste Botschaft an die Zuhörerinnen und Zuhörer war diese: „Time is brain“ – die schnellstmögliche Einleitung der Behandlung ist ausschlaggebend dafür, welche Folgen ein Schlaganfall für den Betroffenen hat.
Der zweite Vortrag befasste sich mit Herzinfarkten, die ebenso eine unerwünsche Folge von Gefäßerkrankungen sein können: Dr. Tilman Kolbe, Chefarzt der Abteilung für Kardiologie und Pneumologie, legte dar, welche Fortschritte die Behandlungsmethoden in den vergangenen Jahren erzielt haben.
Außerdem erinnerte er das Publikum daran, was man vorsorglich tun sollte, um sein Herz gesund zu erhalten. Grundlegend sind eine gesunde, gemüsebasierte Ernährung und regelmäßige Bewegung, die dann meist auch dazu führen, dass das idealgewicht gehalten werden kann, der Verzicht auf Nikotin sowie gegebenenfalls die Überwachung des Blutdrucks und des Cholesterinspiegels.
Am Informationsstand der Kardiologie durften sich die Besucherinnen und Besucher anschließend am Modell zeigen lassen, wie ein Katheter gelegt wird.
Der dritte und letzte Vortrag von Dr. Roman Kowalski, Leitender Oberarzt in der Gefäßchirurgie, befasste sich mit der Therapie peripherer Durchblutungsstörungen. Auch hier wurden in den letzten Jahren wesentlich schonendere Operationsmethoden entwickelt: Musste früher der gesamte Bauchraum geöffnet werden, um die Hauptschlagader zu erreichen, gelingt dies inzwischen fast ausschließlich minimalinvasiv über die Leisten- oder Oberarmregion.
Dr. Kowalski schilderte dem Publikum anhand von zahlreichen Bildern, wie Gefäßverengungen entstehen, welche Formen es gibt und wie sie wieder beseitigt werden können.
Die Inhalte der Vorträge wurde ergänzt durch drei Informationsstände: Hier konnten die Gäste ganz individuell ihre Fragen stellen oder sich verschiedene Materialien wie Gefäßprothesen und Stents zeigen lassen. Wer wollte, konnte auch selbst einmal ausprobieren, wie ein Katheter gelegt wird.
Weiterhin wurde eine Ultraschalluntersuchung demonstriert, mit der Durchblutungsstörungen untersucht bzw. erkannt werden können.