KI-gestützte Endoskopiegeräte angeschafft

Die Abteilung für Gastroenterologie und Onkologie hat seit Anfang März KI-gestützte Endoskopiegeräte im Einsatz – eine zukunftsweisende Verbesserung für Patienten und Behandler.   

„Nach den ersten Untersuchungen mit den KI-gestützten Geräten sind wir alle begeistert“, freut sich PD Dr. Michael Selgrad, Chefarzt der Abteilung für Gastroenterologie und Onkologie. „Die Qualität ist wirklich beeindruckend und wir gehen davon aus, dass wir mit der neuen Technik die Versorgungsqualität bei uns am Klinikum nochmals steigern können.“

Künstliche Intelligenz und menschliche Erfahrung als perfekte Kombination

Bei einer Endoskopie werden mithilfe flexibler optischer und kleinster mikrochirurgischer Sonden Erkrankungen des Verdauungstraktes detektiert. Wenn nötig können Polypen bei der gleichen Untersuchung direkt im Körperinneren minimal-invasiv entfernt werden. Die Erfahrung des Arztes bzw. das geschulte Auge der Ärztin spielen dabei eine wesentliche Rolle, um Auffälligkeiten sicher zu erkennen.

Die neuen Koloskope, die nun im Einsatz sind, setzen zusätzlich auf künstliche Intelligenz (KI): So läuft bei der Darmspiegelung parallel eine Bilderkennungssoftware mit, die ebenfalls die Oberfläche der Darminnenwand scannt, Schleimhautveränderungen mit einer Datenbank abgleicht und diese in Echtzeit charakterisiert. Stellt sie Auffälligkeiten fest, wird der Arzt durch eine farbliche Kennzeichnung der Stelle darauf hingewiesen. So können Darmpolypen auch in einem sehr frühen Stadium, in dem sie dem menschlichen Auge manchmal entgehen, festgestellt und unverzüglich bewertet werden (Video).

„Dies unterstützt uns als Untersucher wesentlich bei den rund 4.000 Endoskopien, die wir jährlich durchführen“, erklärt der leitende Oberarzt Dr. Alexander Hemmers-Schuldt. „Außerdem erhöht es die Sicherheit für unsere Patientinnen und Patienten. Denn je mehr Polypen – also die Vorstufen eines Tumors – bei einer Endoskopie entdeckt und entfernt werden, desto stärker reduziert sich die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken.“

Aktion „Darmkrebsmonat März“ will an Vorsorge erinnern

Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland: Nach Angaben des Robert Koch-Instituts erkranken pro Jahr rund 33.000 Männer und 28.000 Frauen daran.  Deshalb raten Fachleute dringend dazu, die Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen, die für Männer ab 50 und für Frauen ab 55 Jahren empfohlen und von den Krankenkassen übernommen werden.

Bei der Vorführung der neuen Geräte (v.l.n.r.): Wilhelm Huber (Pflegedirektor), Alfons Groitl (Vorstand), Marcus Schlund (Kaufmännischer Direktor), Franziska Otters (Endoskopieschwester), PD Dr. Michael Selgrad (Chefarzt der Gastroenterologie), Dr. Alexander Hemmers-Schuldt (Ltd. Oberarzt Gastroenterologie), Prof. Dr. Fritz Spelsberg, (Chefarzt der Allgemeinchirurgie), Alex Haberl (Stationsleitung Endoskopie).